Corona – Was Sie als Unternehmer*in jetzt tun sollten!

15 unverzichtbare Tipps, wie Sie sich als Unternehmer*in auf eine Corona-Pandemie vorbereiten

Corona hat uns gepackt. Leere Supermarktregale. Abgesagte Veranstaltungen. Geschlossene Schulen. Aktienkurse im freien Fall. Wut auf Virenträger.

Wie können Unternehmer*innen die Gefahr verringern, dass Corona ihr Unternehmen lahmlegt? Und welche Schritte sind nötig, wenn die Corona-Krise wirklich eintritt? Hier kommen Sie direkt zum 15-Punkte-Plan.

Die Welt in der Krise

Während Virologen und Politiker verzweifelt versuchen, die Ausbreitung zu verhindern und Tipps verbreiten, wie man eine Ansteckung vermeidet, bohrt sich die Angst in die Menschen.

Was passiert, wenn man sich angesteckt hat?
Wie schwer verläuft die Krankheit?
Was ist, wenn Quarantäne verordnet wird?
Und wer sichert das Einkommen?

Unternehmen haben Angst um ihr wirtschaftliches Überleben.
Wer zahlt die Corona-Zeche?
Schuldige, die man zur Verantwortung ziehen kann, gibt es nicht.

Viren schlüpfen durch Schlüssellöcher.

Corona zeigt uns, wie verletzlich wir sind

Auf einmal fühlen wir uns ausgeliefert, wo wir doch immer alles so gut im Griff haben. Und jetzt kommt so ein klitzekleines Virus daher und bremst das schöne Leben aus.

Wie geht man um mit der Angst? Was können Unternehmen tun, um sich zu rüsten?

Pandemien in der Geschichte

Pandemien – so nennt man weltweite Epidemien – hat es immer schon gegeben. Die meisten dieser todbringenden hochinfektiösen Krankheiten sind glücklicherweise ausgerottet. Die Pest zum Beispiel, die Pocken, Diphterie oder ganz überwiegend auch Typhus. Epidemien mit Grippeviren hingegen gibt es immer wieder.

Die verheerende spanische Grippe

Dazu gehörte auch die gefürchtete „Spanische Grippe“. Sie hat zwischen 1918 und 1920 weltweit mindestens 50 Millionen Menschen dahingerafft. Allerdings zu einer Zeit, in der die hygienischen Bedingungen katastrophal waren. Viele Menschen waren durch andere Krankheiten geschwächt, Antibiotika gab es noch nicht. All das hat es damals den Viren leicht gemacht. Hinzu kam der 1. Weltkrieg. Sterben gehörte zur Tagesordnung, die Letalität der Krankheit wurde verwischt.

Lange kannte man den Auslöser der Spanischen Grippe nicht. Einige vermuteten zunächst eine Form der Lungenpest. Forschern ist es erst 2005 gelungen, das äußerst aggressive Influenza-Virus zu rekonstruieren und zu identifizieren. Die spanische Grippe gilt als eine der verheerendsten und tödlichsten Pandemien überhaupt. Bis heute ist sie nicht vollständig enträtselt.

Pandemien in der heutigen Zeit

So weit wird es heute wohl nicht mehr kommen, trotz jährlicher Grippewellen. Wir haben deutlich bessere hygienische Bedingungen und Medikamente, die Krankheiten milder verlaufen lassen. Aber die Geschichte lehrt uns, vorsichtig zu sein. Vor allem, weil Grippeviren so wandelbar sind. Kaum hat man ihr Genom entwirrt, haben sie sich wieder verändert. Viren sind nicht leicht zu packen. Darum sind Virologen und Politiker in Alarmbereitschaft und tun alles, das aktuelle Corona-Virus einzudämmen.

Kein Wunder also, dass große Veranstaltungen abgesagt und Schulen und Universitäten geschlossen werden. Das zieht zunehmend auch Unternehmen in Mitleidenschaft. Grund genug, sich zu wappnen und rechtzeitig einen Krisenplan zu schmieden, der das Virus ausbremst und die wirtschaftlichen Folgen so weit wie möglich reduziert. Schon im Zusammenhang mit anderen Epidemien haben Behörden ein „Handbuch für Pandemien“ erstellt. Wesentliche Punkte daraus habe ich für Sie zusammengestellt.

Pandemien – Was Unternehmen beachten müssen

Als wichtiger Teil der Gesellschaft müssen auch Unternehmen dazu beitragen, die Folgen einer möglichen Epidemie oder Pandemie zu reduzieren. Hierzu gehört, die Ausbreitung zu verlangsamen, sowohl lokal als auch weltweit. Ein Unternehmen muss aber auch seine Handlungsfähigkeit erhalten. Um die eigene wirtschaftliche Existenz und die seiner Mitarbeiter*innen zu sichern und einen gesamtwirtschaftlichen Schaden so gut wie möglich zu verhindern.

Corona – Deutschland in der Krise

Schon jetzt werden Rohstoffe knapp und einige Unternehmen können nicht mehr ausreichend beliefert werden. In dienstleistungsstarken Unternehmen brechen Aufträge weg, weil Menschen Angst haben und wegbleiben oder angehalten werden, nahe Kontakte zu meiden. Verkaufsfördernde Messen, wie zum Beispiel die Leipziger Buchmesse, der Mobile World Congress oder die ITB Berlin finden wegen der Corona-Epidemie nicht statt. Leistungen können nicht erbracht werden, weil Mitarbeiter*innen ausfallen. Die Lage ist ernst.

Pandemie Corona – Mit diesen 15 Schritten den Ernstfall vorbereiten

Was können Unternehmen tun, um sich auf die Welle und ihre Folgen vorzubereiten. Hier finden Sie einen 15-Punkte-Plan mit den wichtigsten Maßnahmen vor und während der Krise. Die Tipps sind zum Teil dem „Handbuch für betriebliche Pandemieplanung“ entnommen, herausgegeben vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

1. Bilden Sie einen Krisenstab

Wenn Sie nicht schon getan haben, bilden Sie einen Krisenstab. Beziehen Sie auch den Betriebsrat oder den Personalrat mit ein. Der Krisenstab hat die Aufgabe, sich umfassend über die Corona-Pandemie zu informieren und entwickelt einen Maßnahmenplan, um Auswirkungen der Viren-Krise zu mildern. Und ist auch für weitere mögliche Epidemien gut vorbereitet.

2. Wählen Sie Leiter*in und am besten 2 Stellvertreter*innen des Krisenstabs

Leitung des Krisenstabes ist in der Regel der oder die Geschäftsführerin oder ein Mitglied der oberen Führungsebene. Er oder sie kennt die Abläufe und Notwendigkeiten im Betrieb am besten. Leiter oder Leiterin des Krisenstabes (und die Stellvertreter*innen) ist verantwortlich, bündelt und überwacht die Prozesse und kommuniziert mit Behörden und z.B. dem Robert-Koch-Institut. Hierfür kann zusätzlich ein Pandemie-Beauftragter benannt werden.

3. Prozesse, Abläufe und Aufgaben checken

Welche Auswirkungen hätte ein konkreter Virus-Ausbruch auf Ihr Unternehmen? Als Unternehmensleitung checken Sie zusammen mit dem Krisenstab alle aktuellen Prozesse und Abläufe: Welche Aufgaben sind zwingend zu erledigen? Was kann notfalls warten? Welche Verträge sind fix und müssen erfüllt werden? Welche Kernprozesse müssen in jedem Fall aufrechterhalten werden? Wie viele Mitarbeiter*innen werden unbedingt benötigt, um die wichtigsten Aufgaben zu erledigen? Welche Mitarbeiter*innen werden voraussichtlich ausfallen, weil sie zum Beispiel Kinder zu betreuen haben? Gibt es rechtlichen Vorgaben, die zu beachten sind?

Gut vorbereitet, können Sie die Auswirkungen einer Corona-Krise mildern.

4. Ablaufpläne sorgfältig dokumentieren

Legen Sie für alle Prozesse und Abläufe Notfallpläne fest, auf die sie im Krisenfall rasch zugreifen können. Dokumentieren Sie alles sorgfältig, damit auch im Notfall andere Personen die Lage schnell überblicken und den Prozess übernehmen können.

TIPP: Umfangreiche Checklisten für Unternehmen aller Branchen finden Sie im „Handbuch für Pandemieplanung“, herausgegeben vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

5. Panik verhindern: Gute Kommunikation gibt Sicherheit

Wie werden Mitarbeiter, Kunden und die Öffentlichkeit auf dem Laufenden gehalten? Entscheiden Sie, wer welche Informationen braucht. Planen Sie von Anfang an eine offene, ehrliche aber positive Kommunikationsstrategie nach innen und außen. Planen Sie stets umsichtig und aktiv, was, wo und wie Sie etwas sagen wollen. Das gibt Sicherheit und verhindert Angst und Panik.


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6. Krankheitssymptome – wie sollen sich Ihre Mitarbeiter*innen verhalten?

Prüfen Sie in Absprache mit dem Gesundheitsamt, was bei Krankheitssymptomen zu tun ist. Kommunizieren Sie, wie sich Mitarbeiter*innen verhalten sollen, wenn sie bei sich Krankheitssymptome feststellen.

7. Mitarbeiter*innen mit Kontakt zu Erkrankten

Ein Familienangehöriger ist betroffen aber symptomlos oder ein*e Mitarbeiter*in hatte Kontakt zu einem Erkrankten. Legen Sie fest, ob ein*e Mitarbeiter*in in diesem Fall zur Arbeit kommt oder zuhause bleibt. Im Zweifel hilft das Gesundheitsamt bei der Entscheidung.

8. Wann muss das Gesundheitsamt benachrichtigt werden?

Informieren Sie sich, in welchen Fällen das Gesundheitsamt zu benachrichtigen ist.

9. Bleiben Sie in Kontakt mit Ihren Mitarbeiter*innen

Fragen Sie regelmäßig bei Ihren Mitarbeiter*innen nach Befinden und Gesundheitszustand. Bieten Sie ggf. Unterstützung an. Das stärkt und stabilisiert die betroffenen Mitarbeiter und hält Sie auf dem Laufenden.

10. Personalausfall – Wie geht es weiter?

Wenn Mitarbeiter ausfallen – weil sie selbst oder Angehörige krank sind – müssen Vertretungen klar geregelt sein. Vor allem, um den Betrieb aufrecht zu halten und die wirtschaftliche Existenz zu sichern. Prüfen Sie auch, ob die Arbeit vorübergehend durch Leiharbeiter übernommen werden kann. Je besser Sie vorbereitet sind, desto besser können Sie reagieren.

11. Home-Office und mobiles Arbeiten als alternative Arbeitsform

Stehen genügend mobile Rechner zur Verfügung? Gibt es VPN Tunnel, um mobil arbeiten zu können? Was brauchen Mitarbeiter zusätzlich, um zuhause arbeiten zu können? Sorgen Sie am besten vor, bevor eine Epidemie auftritt.

12. Besonders schützenswerte Personen

Stimmen Sie mit dem Gesundheitsamt und den Betroffenen selbst ab, wie besonders schützenswerte Personen sich verhalten sollen. Hierzu gehören zum Beispiel Schwangere oder Menschen mit einer chronischen Erkrankung.

13. Klarheit schaffen

Angst und Panik sind schlechte Ratgeber. Schaffen Sie frühzeitig Klarheit, was passiert, wenn zum Beispiel Quarantäne angeordnet wird oder ein*e Mitarbeiter*in erkrankt ist. Wer trägt das wirtschaftliche Risiko? In welchen Fällen werden Lohn und Gehalt weiter gezahlt?

14. Dienstreisen während einer Pandemie

Welche Dienstreisen sind notwendig? Können sie ggf. verschoben werden? Geben Sie Handreichungen, wie Mitarbeiter*innen sich auch auf Dienstreisen bestmöglich schützen können. Denken Sie vor allem an die Kolleg*innen, die aktuell unterwegs sind. Treffen Sie Rückkehrpläne für Mitarbeiter*innen, die auf einer Dienstreise erkranken. Stimmen Sie sich im Zweifel mit den Gesundheitsbehörden ab.

15. Virenverbreitung verhindern

Hände waschen. Hände waschen. Hände waschen. Was wie eine Binsenweisheit klingt, ist DIE Maßnahme, um das Virus im Zaum zu halten. Es gibt gute Empfehlungen vom Robert Koch Institut und den Gesundheitsämtern, die ich hier zusammenfasse:
TIPP: Mehr zur richtigen Handhygiene finden Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

  • Auf Händeschütteln verzichten
    Verzichten Sie auf Händedruck oder auf Umarmungen. Lächeln ist eine virenhemmende Alternative.
  • Regelmäßig gründlich Händewaschen
    Regen Sie zu regelmäßigem und richtigem Händewaschen an. Hygieneinfos zum Aushängen gibt es beim Gesundheitsamt.
  • Desinfektionsmittel bereit halten
    Zwar reicht sorgfältig Händewaschen in der Regel vollkommen aus, halten Sie aber trotzdem Desinfektionsmittel bereit, vor allem wenn Waschgelegenheiten fehlen oder weit entfernt sind.
  • Hände aus dem Gesicht!
    Viren verbreiten sich über die Schleimhäute. Dorthin kommen sie zu allermeist über die Hände. In diesen Zeiten gilt: Unbedingt die Hände aus dem Gesicht!
  • Richtig Niesen
    Beim Niesen und Husten kommen Viren so richtig in Fahrt. Rasante Geschwindigkeiten schaffen die winzigen Erreger und legen ganz schöne Strecken zurück. Um andere zu schützen, darum unbedingt in die Armbeuge niesen oder Papiertaschentücher verwenden. Und die dann sofort (draußen) in die Mülltonne werfen.
  • Bei Krankheit zuhause bleiben
    Fühlt sich jemand krank? Halten Sie Abstand und schicken Sie Ihre*n Mitarbeiter*in am besten nach Hause, bis die Symptome verschwunden sind, selbst wenn es nicht Corona sein sollte. Denn kranke Mitarbeiter stecken andere an. Das kostet am Ende immer mehr als das Auskurieren. Bei einem Verdacht auf das Corona Virus vorsichtshalber beim Gesundheitsamt nachfragen.
  • Regelmäßig lüften
    Was immer gilt, ist bei einer Epidemie besonders wichtig: Regelmäßig lüften, mindestens einmal in der Stunde für 10 Minuten. Erreger verschwinden durch das Fenster, Schleimhäute in Nasen und Rachen bleiben feucht und machen es Viren schwerer, sich festzusetzen.

TIPP: ZEIT Online hat eine anschauliche Infografik erstellt, wie man sich vor Corona-Viren schützen kann. Zum überall Aufhängen.

Wie bereiten Sie sich auf die Corona-Epidemie vor? Sind Sie eher gelassen oder treibt Sie die Sorge um? Schreiben Sie mir Ihre Gedanken oder einfach, was Sie beschäftigt.

Bleiben Sie gesund!

Ihre Katharina Bertulat

P.S. Einen sehr sehenswerten Film-Beitrag zum Umgang mit Corona in Unternehmen gibt es auf odysso, dem Wissenportal vom SWR. Mit Beispielen, wie Unternehmen, etwa der Energieversorger „Mainzer Netze“, die „Schott AG“ oder auch „Böhringer Ingelheim“ konkret mit der Corona-Krise umgehen.

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Hier schreibt Katharina Bertulat. Sie berät und unterstützt Menschen und Teams in Familienunternehmen mit einer fairen Unternehmenskultur. Junge Teams in Aufbruchstimmung. Teams in stürmischen Zeiten. Und Teams, wenn plötzlich alles anders ist.

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